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04.11.2024 - Ein Tag in der Wohngruppe
Andrea Kleindienst ist seit 30 Jahren im Salberghaus tätig. Als Sozialpädagogin und Leiterin der Wohngruppe "Sieben Zwerge" betreut sie Kinder im Alter von 0 bis 7 Jahren. In den sechs therapeutischen Wohngruppen und zwei Notaufnahmegruppen leben jeweils bis zu sieben Kinder in einer Wohnung im Salberghaus. Sie werden von Teams aus mindestens sieben Fachkräften unterschiedlicher Disziplinen betreut – darunter Sozialpädagog:innen, Erzieher:innen, Kindheitspädagog:innen, Kinderkrankenschwestern und Kinderpfleger:innen. Andrea Kleindienst ist eine dieser zentralen Bezugspersonen. Im Gespräch gewährt sie Einblicke in ihren Alltag, spricht darüber, was sie bewegt, und was ihr bei der Arbeit mit den Kindern besonders am Herzen liegt.
Foto: Salberghaus
Wie beginnt ein Tag im Salberghaus für dich?
Das kommt ein bisschen darauf an, wann ich anfange. Es gibt drei Schichten: Nachtdienst, Frühdienst und Spätdienst. Der Nachtdienst beginnt um 17 Uhr am Vortag. Wenn ich Frühdienst habe, komme ich um 8 Uhr, beim Spätdienst je nach Plan gegen 9 oder 10 Uhr.
Wie beginnt der Tag für die Kids?
Wir achten darauf, dass die Kinder nicht vor 7 Uhr aufstehen, damit nicht alle kreuz und quer laufen. Das dauert manchmal, wenn ein Kind neu einzieht, bis es sich dran gewöhnt hat. Aber im Allgemeinen schlafen sie recht gut. Unser Jüngster ist 4, da klappt es jetzt auch schon. Oft hört man so ab viertel nach sieben, dass sie so wach geworden sind. Dann hole ich mir einen nach dem anderen ins Bad. Dann helfe ich beim Umziehen, manche machen es auch schon alleine. Diejenigen, die fertig sind, können im Wohnzimmer spielen, Toniebox hören oder Bücher anschauen. Danach frühstücken wir gemeinsam, dann putzen wir Zähne, und um halb neun, wenn es ein Wochentag ist, bringen wir die Kindergartenkinder rüber zum Kindergarten. Wenn nicht, kann es auch sein, dass es Arzt- oder Therapeutentermine gibt oder die Eltern zu Besuch kommen. Auf die Therapietermine freuen sie sich oft schon und fragen, wer sie heute abholt. Ansonsten können Sie ihren Tag eigentlich gestalten wie sie möchten, oft gehen wir zum Spielen in den Garten. Unsere Gruppe spielt sehr schön. Die Kleinen bauen sehr gern mit Lego und allen möglichen Materialien und probieren vieles. Es gibt auch Kinder, die zu uns ins Salberghaus kommen, die wissen nicht wie man spielt. Da muss man da auch langsam anfangen. Wir haben zum Beispiel eine große Verkleidungskiste, wo sie sich dann was aussuchen können und eine Puppenecke – es ist also so eine Mischung aus Kindergarten und Familie.
Das kommt ein bisschen darauf an, wann ich anfange. Es gibt drei Schichten: Nachtdienst, Frühdienst und Spätdienst. Der Nachtdienst beginnt um 17 Uhr am Vortag. Wenn ich Frühdienst habe, komme ich um 8 Uhr, beim Spätdienst je nach Plan gegen 9 oder 10 Uhr.
Wie beginnt der Tag für die Kids?
Wir achten darauf, dass die Kinder nicht vor 7 Uhr aufstehen, damit nicht alle kreuz und quer laufen. Das dauert manchmal, wenn ein Kind neu einzieht, bis es sich dran gewöhnt hat. Aber im Allgemeinen schlafen sie recht gut. Unser Jüngster ist 4, da klappt es jetzt auch schon. Oft hört man so ab viertel nach sieben, dass sie so wach geworden sind. Dann hole ich mir einen nach dem anderen ins Bad. Dann helfe ich beim Umziehen, manche machen es auch schon alleine. Diejenigen, die fertig sind, können im Wohnzimmer spielen, Toniebox hören oder Bücher anschauen. Danach frühstücken wir gemeinsam, dann putzen wir Zähne, und um halb neun, wenn es ein Wochentag ist, bringen wir die Kindergartenkinder rüber zum Kindergarten. Wenn nicht, kann es auch sein, dass es Arzt- oder Therapeutentermine gibt oder die Eltern zu Besuch kommen. Auf die Therapietermine freuen sie sich oft schon und fragen, wer sie heute abholt. Ansonsten können Sie ihren Tag eigentlich gestalten wie sie möchten, oft gehen wir zum Spielen in den Garten. Unsere Gruppe spielt sehr schön. Die Kleinen bauen sehr gern mit Lego und allen möglichen Materialien und probieren vieles. Es gibt auch Kinder, die zu uns ins Salberghaus kommen, die wissen nicht wie man spielt. Da muss man da auch langsam anfangen. Wir haben zum Beispiel eine große Verkleidungskiste, wo sie sich dann was aussuchen können und eine Puppenecke – es ist also so eine Mischung aus Kindergarten und Familie.
Und wie sehen die Wochenenden in der Wohngruppe aus?
Am Wochenende oder Feiertagen sind wir oft unterwegs. Manchmal machen wir Ausflüge, wir haben zwei Busse, da kann man auch mit den Kindern wirklich wohin fahren, zum Beispiel in den Märchenwald. In unserer Gruppe haben wir sehr große Kinder für unser Verhältnis, die sind zwischen vier und sechs Jahre alt, da kann man wirklich schön was unternehmen.
Wie läuft es mit den Babys ab, wenn die zum Beispiel in der Nacht schreien, werden dann die anderen Kinder wach?
Gerade haben wir kein Baby in der Gruppe, aber wenn wir eins haben, machen wir es bei den „Sieben Zwergen“ so, dass wir den Stubenwagen nachts einfach zu den Fachkräften ins Zimmer stellen, dann kriegen die anderen Kinder auch nichts mit. Manchmal weinen aber auch die größeren Kinder, wenn sie zum Beispiel schlecht geträumt haben. Ich habe da immer einen Schuh in der Tür, dann ist die Tür offen, dann höre ich das gleich oder sie rufen mich. Ich habe zwar einen sehr guten Schlaf, aber habe bisher noch nie etwas verpasst.
Am Wochenende oder Feiertagen sind wir oft unterwegs. Manchmal machen wir Ausflüge, wir haben zwei Busse, da kann man auch mit den Kindern wirklich wohin fahren, zum Beispiel in den Märchenwald. In unserer Gruppe haben wir sehr große Kinder für unser Verhältnis, die sind zwischen vier und sechs Jahre alt, da kann man wirklich schön was unternehmen.
Wie läuft es mit den Babys ab, wenn die zum Beispiel in der Nacht schreien, werden dann die anderen Kinder wach?
Gerade haben wir kein Baby in der Gruppe, aber wenn wir eins haben, machen wir es bei den „Sieben Zwergen“ so, dass wir den Stubenwagen nachts einfach zu den Fachkräften ins Zimmer stellen, dann kriegen die anderen Kinder auch nichts mit. Manchmal weinen aber auch die größeren Kinder, wenn sie zum Beispiel schlecht geträumt haben. Ich habe da immer einen Schuh in der Tür, dann ist die Tür offen, dann höre ich das gleich oder sie rufen mich. Ich habe zwar einen sehr guten Schlaf, aber habe bisher noch nie etwas verpasst.
Foto: Salberghaus
Was ist besonders wichtig im Umgang mit den Kleinen?
Dadurch, dass alle Kinder in gewissem Maße traumatisiert sind, ist es besonders wichtig, ihnen Sicherheit zu geben und auf ihre individuellen Bedürfnisse einzugehen. Es gibt Tage, da sind manche Kinder so erschöpft, dass sie mehrere Pausen brauchen. Andere können an manchen Tagen selbst einfache Aufgaben wie Schuhe anziehen nicht bewältigen, obwohl sie es normalerweise können. In solchen Momenten helfen wir ihnen, wieder zur Ruhe zu kommen, ohne Druck auszuüben. Vor ungefähr 15 Jahren, haben wir eine zweijährige Fortbildung beim Traumatologischen Institut Frankfurt berufsbegleitend angeboten gekriegt. Die habe ich damals auch besucht. Die Fortbildung wird nun immer wieder angeboten. Es ist so wichtig, dass die Kolleg:innen hier auch wirklich wissen, was es bedeutet, wenn ein Kind traumatisiert ist, wann kann ein Kind etwas aufnehmen und wann kann es das nicht.
Wie sind die Mahlzeiten geregelt?
Alle Mahlzeiten werden gemeinsam eingenommen. Jedes Kind hat seinen eigenen Platz, und wir achten darauf, dass die jüngeren oder unruhigeren Kinder neben einem Erwachsenen sitzen. Es gibt im Salberghaus eine zentrale Küche, wir kriegen den Speiseplan ungefähr zwei Wochen vorher und können dann bestellen. Wenn ein Kind etwas nicht mag, muss es das nicht essen. Ich will auch nicht, dass ein Kind, das seit vier Jahren hier lebt, schon wieder probiert, ob sie die Pilzsoße mag oder nicht. Das ist Quatsch. Manchmal kochen wir abends gemeinsam, das mögen sie ganz besonders, da helfen sie sehr gern. Meistens sind es eher einfache Gerichte wie Nudeln oder Pfannkuchen, die nicht zu lange dauern.
Dadurch, dass alle Kinder in gewissem Maße traumatisiert sind, ist es besonders wichtig, ihnen Sicherheit zu geben und auf ihre individuellen Bedürfnisse einzugehen. Es gibt Tage, da sind manche Kinder so erschöpft, dass sie mehrere Pausen brauchen. Andere können an manchen Tagen selbst einfache Aufgaben wie Schuhe anziehen nicht bewältigen, obwohl sie es normalerweise können. In solchen Momenten helfen wir ihnen, wieder zur Ruhe zu kommen, ohne Druck auszuüben. Vor ungefähr 15 Jahren, haben wir eine zweijährige Fortbildung beim Traumatologischen Institut Frankfurt berufsbegleitend angeboten gekriegt. Die habe ich damals auch besucht. Die Fortbildung wird nun immer wieder angeboten. Es ist so wichtig, dass die Kolleg:innen hier auch wirklich wissen, was es bedeutet, wenn ein Kind traumatisiert ist, wann kann ein Kind etwas aufnehmen und wann kann es das nicht.
Wie sind die Mahlzeiten geregelt?
Alle Mahlzeiten werden gemeinsam eingenommen. Jedes Kind hat seinen eigenen Platz, und wir achten darauf, dass die jüngeren oder unruhigeren Kinder neben einem Erwachsenen sitzen. Es gibt im Salberghaus eine zentrale Küche, wir kriegen den Speiseplan ungefähr zwei Wochen vorher und können dann bestellen. Wenn ein Kind etwas nicht mag, muss es das nicht essen. Ich will auch nicht, dass ein Kind, das seit vier Jahren hier lebt, schon wieder probiert, ob sie die Pilzsoße mag oder nicht. Das ist Quatsch. Manchmal kochen wir abends gemeinsam, das mögen sie ganz besonders, da helfen sie sehr gern. Meistens sind es eher einfache Gerichte wie Nudeln oder Pfannkuchen, die nicht zu lange dauern.
Wie viele Kolleg:innen sind für eine Gruppe zuständig?
Wir sind momentan acht Kolleginnen, weil wir ja jeden Tag abdecken.
Was ist das Schönste für die Kleinen?
Ach, die sind wie alle Kinder. Also, unsere Putzfrau ist total nett. Die lässt die Kinder auch mal mit saugen, das finden sie toll oder, wenn der Hausmeister etwas repariert, schauen sie wahnsinnig gerne zu. Wir haben wirklich eine Supergruppe. Die bauen viel, wenn wir irgendein neues Material zum Ausprobieren kriegen, sie basteln, malen und kneten. Alle Kinder lieben es zu kochen. Da gibt es natürlich immer Rangeleien, wer darf und wer ist nächstes Mal wieder dran. Sie sind gern draußen und sie baden sehr, sehr gern. Jedes Kind hat seinen eigenen Badetag, den genießen sie sehr.
Wie wird mit großen und kleinen Emotionen umgegangen?
Jedes Kind ist unterschiedlich. Manche suchen Nähe und möchten auf den Schoß, andere reagieren auf Frust, wenn beispielsweise ein Elternbesuch abgesagt wurde. Diese Kinder können dann wütend sein und Dinge umwerfen oder andere Kinder ärgern oder auf sie losgehen. Wir helfen ihnen, ihre Emotionen zu regulieren, indem wir sie trösten oder ruhig mit ihnen sprechen. Bei schwer traumatisierten Kindern ist es besonders wichtig, auf ihre Bedürfnisse einzugehen und ihnen Sicherheit zu geben. Oft sind es nur wenige Minuten, die man braucht, damit es einfach wieder ein bisschen ruhiger läuft. Vielleicht haben wir Glück und es ist auch noch der Badetag.
Foto: Salberghaus
Wie sieht es mit Regeln und Schimpfen aus?
Das ist so eine Sache, die sie lernen: Die Erwachsenen schimpfen, aber es wird keiner geschlagen oder misshandelt oder eingesperrt. Sondern es gibt Regeln, die muss man einhalten. Wir dürfen hier nicht mit Essen schmeißen. Wir hauen keine anderen Kinder. Wenn man Kinder haut, muss man neben dem Erwachsenen bleiben, weil das zu gefährlich ist. Es gibt diese Regeln, die für alle gelten, wie ein Rahmen. Und der gibt Sicherheit. Die Kinder, die damit anfangs Probleme haben, sind Kinder, die zu Hause alles dürfen, wo es keine Regeln gibt, weil die Eltern psychisch nicht in der Lage sind Grenzen zu setzen. Sie lassen die Kinder einfach irgendwie machen. Ein Vierjähriger soll sich dann um die kleine Schwester kümmern, das ist den Kindern viel zu viel. Die sind froh, wenn sie wissen, okay, da gibt es die Regeln und die Erwachsenen kümmern sich. Aber es dauert ein paar Monate, bis sie, das auch verstehen.
Wie sieht ein gemeinsamer Abend im Salberghaus aus?
Im Sommer bleiben wir oft länger draußen, bevor eine Kollegin hochgeht, um das Abendessen vorzubereiten. Ab etwa 17 Uhr beginnen wir, die Kinder der Reihe nach umzuziehen, damit es später ruhiger ist. Dann turnen alle den Rest des Abends im Schlafanzug herum. Das Abendessen findet um halb sechs statt. Nach dem Essen putzen die Kinder Zähne und wir bereiten den nächsten Morgen vor. Die Kinder dürfen dann entweder spielen oder ihre Lieblingsserien schauen, bis es Zeit fürs Bett ist. Ich gucke immer, dass ich das, was wir anschauen, schon kenne. Damit ich genau weiß, jetzt kommt eine Szene, die langweilig ist, da kann ich dann auch mal den einen oder anderen ins Bett bringen. Wenn zum Beispiel Ursula, die Meerhexe kommt, da kann ich nicht gehen. Man sollte die Filme kennen, und wissen, wo man dann unterstützen muss.
Das ist so eine Sache, die sie lernen: Die Erwachsenen schimpfen, aber es wird keiner geschlagen oder misshandelt oder eingesperrt. Sondern es gibt Regeln, die muss man einhalten. Wir dürfen hier nicht mit Essen schmeißen. Wir hauen keine anderen Kinder. Wenn man Kinder haut, muss man neben dem Erwachsenen bleiben, weil das zu gefährlich ist. Es gibt diese Regeln, die für alle gelten, wie ein Rahmen. Und der gibt Sicherheit. Die Kinder, die damit anfangs Probleme haben, sind Kinder, die zu Hause alles dürfen, wo es keine Regeln gibt, weil die Eltern psychisch nicht in der Lage sind Grenzen zu setzen. Sie lassen die Kinder einfach irgendwie machen. Ein Vierjähriger soll sich dann um die kleine Schwester kümmern, das ist den Kindern viel zu viel. Die sind froh, wenn sie wissen, okay, da gibt es die Regeln und die Erwachsenen kümmern sich. Aber es dauert ein paar Monate, bis sie, das auch verstehen.
Wie sieht ein gemeinsamer Abend im Salberghaus aus?
Im Sommer bleiben wir oft länger draußen, bevor eine Kollegin hochgeht, um das Abendessen vorzubereiten. Ab etwa 17 Uhr beginnen wir, die Kinder der Reihe nach umzuziehen, damit es später ruhiger ist. Dann turnen alle den Rest des Abends im Schlafanzug herum. Das Abendessen findet um halb sechs statt. Nach dem Essen putzen die Kinder Zähne und wir bereiten den nächsten Morgen vor. Die Kinder dürfen dann entweder spielen oder ihre Lieblingsserien schauen, bis es Zeit fürs Bett ist. Ich gucke immer, dass ich das, was wir anschauen, schon kenne. Damit ich genau weiß, jetzt kommt eine Szene, die langweilig ist, da kann ich dann auch mal den einen oder anderen ins Bett bringen. Wenn zum Beispiel Ursula, die Meerhexe kommt, da kann ich nicht gehen. Man sollte die Filme kennen, und wissen, wo man dann unterstützen muss.
Wie schaffst du es, alle Kinder rechtzeitig ins Bett zu bringen?
Die Schlafenszeiten sind je nach Alter unterschiedlich. Kleinere Kinder gehen um halb sieben ins Bett, während die Älteren etwas später schlafen gehen dürfen. Es gibt immer wieder Kämpfe um Schlafenszeiten, vor allem bei traumatisierten Kindern, die schwer zur Ruhe kommen. Manche Kinder brauchen spezielle Rituale oder beruhigende Maßnahmen, wie eine Gewichtsdecke oder eine Lieblings-CD, um einschlafen zu können. Das wissen wir dann oft schon, und können Ihnen geben, was sie brauchen.
Wie werden Therapietermine eingehalten bzw. geplant?
Die Therapien sind ein fester Bestandteil des Alltags im Salberghaus. Jedes Kind hat seine spezifischen Bedürfnisse, die von der Psychologin und dem Team besprochen werden. Oft beginnen wir mit Krankengymnastik für die Kleineren und Logopädie für Kinder mit Sprachproblemen, es gibt aber auch Reittherapie und eine Wald- und Wiesengruppe. Die Therapien werden so geplant, dass die Kinder sie regelmäßig wahrnehmen können, manchmal auch in kleinen Gruppen, wenn es ihnen leichter fällt, in Gesellschaft eines anderen Kindes zu teilen. Es gibt aber auch Kinder, denen tut es einfach gut, wenn Sie eine Stunde nur reden dürfen und jemand hört nur Ihnen zu.
Was ist das Besondere am Zusammenleben im Salberghaus?
Das Besondere ist, dass sich die Arbeit sehr nah an den normalen Familienalltag anlehnt. Es gibt Routinen und klare Regeln, die den Kindern Sicherheit geben. Gleichzeitig sind wir sehr flexibel und passen uns an die Bedürfnisse der Kinder an. Das Team spielt eine zentrale Rolle, denn nur durch enge Zusammenarbeit können wir den Kindern die bestmögliche Betreuung bieten.
Gibt es zum Abschluss noch etwas, das du gerne erwähnen möchtest. Etwas das dir wichtig wäre?
Ja, was mir besonders wichtig ist, ist das Bild, das viele Menschen von einem Kinderheim haben, zu korrigieren. Es gibt immer noch diese Vorstellung von einem Heim, wie man es aus alten, traurigen Filmen kennt – große Säle, kalte Gitterbettchen, verlassene, weinende Kinder. Das entspricht einfach nicht der Realität, zumindest nicht bei uns. Unsere Kinder haben zwar schwierige Geschichten hinter sich, aber hier im Salberghaus versuchen wir ihnen ein liebevolles und sicheres Zuhause zu geben. Es ist wichtig, dass die Menschen verstehen, dass ein Heim wie das Salberghaus ein Ort der Sicherheit und Geborgenheit sein kann – ein Ort, an dem die Kinder zur Ruhe kommen können, auch wenn sie schon so viel Schweres erlebt haben.
Wir freuen uns über Spenden, aber manchmal spiegelt das, was gespendet wird, dieses alte Bild wider. Kaputte Stofftiere oder Puzzles, bei denen Teile fehlen – das sind Dinge, die unsere Kinder nicht brauchen. Sie leiden hier nicht an einem Mangel an materiellen Dingen. Wir achten darauf, dass sie gut versorgt sind und alles haben, was sie brauchen.
Was viele nicht verstehen, ist, dass ein Heim nicht immer die schlechtere Option ist. Es gibt oft Situationen, in denen es für die Kinder besser ist, hier zu sein, als in einer Familie, in der sie nicht die Fürsorge bekommen, die sie brauchen. Es gibt Regeln, es gibt Grenzen – und ja, manchmal streiten wir uns auch mit den Kindern. Aber das gehört dazu, das ist Teil des Aufwachsens. Wir nehmen uns die Zeit, uns mit den Kindern auseinanderzusetzen, ihnen zuzuhören und sie zu unterstützen.
Vielen Dank für das Interview!
Das Interview führte Christina Beischl, One 77 Consulting
Die Schlafenszeiten sind je nach Alter unterschiedlich. Kleinere Kinder gehen um halb sieben ins Bett, während die Älteren etwas später schlafen gehen dürfen. Es gibt immer wieder Kämpfe um Schlafenszeiten, vor allem bei traumatisierten Kindern, die schwer zur Ruhe kommen. Manche Kinder brauchen spezielle Rituale oder beruhigende Maßnahmen, wie eine Gewichtsdecke oder eine Lieblings-CD, um einschlafen zu können. Das wissen wir dann oft schon, und können Ihnen geben, was sie brauchen.
Wie werden Therapietermine eingehalten bzw. geplant?
Die Therapien sind ein fester Bestandteil des Alltags im Salberghaus. Jedes Kind hat seine spezifischen Bedürfnisse, die von der Psychologin und dem Team besprochen werden. Oft beginnen wir mit Krankengymnastik für die Kleineren und Logopädie für Kinder mit Sprachproblemen, es gibt aber auch Reittherapie und eine Wald- und Wiesengruppe. Die Therapien werden so geplant, dass die Kinder sie regelmäßig wahrnehmen können, manchmal auch in kleinen Gruppen, wenn es ihnen leichter fällt, in Gesellschaft eines anderen Kindes zu teilen. Es gibt aber auch Kinder, denen tut es einfach gut, wenn Sie eine Stunde nur reden dürfen und jemand hört nur Ihnen zu.
Was ist das Besondere am Zusammenleben im Salberghaus?
Das Besondere ist, dass sich die Arbeit sehr nah an den normalen Familienalltag anlehnt. Es gibt Routinen und klare Regeln, die den Kindern Sicherheit geben. Gleichzeitig sind wir sehr flexibel und passen uns an die Bedürfnisse der Kinder an. Das Team spielt eine zentrale Rolle, denn nur durch enge Zusammenarbeit können wir den Kindern die bestmögliche Betreuung bieten.
Gibt es zum Abschluss noch etwas, das du gerne erwähnen möchtest. Etwas das dir wichtig wäre?
Ja, was mir besonders wichtig ist, ist das Bild, das viele Menschen von einem Kinderheim haben, zu korrigieren. Es gibt immer noch diese Vorstellung von einem Heim, wie man es aus alten, traurigen Filmen kennt – große Säle, kalte Gitterbettchen, verlassene, weinende Kinder. Das entspricht einfach nicht der Realität, zumindest nicht bei uns. Unsere Kinder haben zwar schwierige Geschichten hinter sich, aber hier im Salberghaus versuchen wir ihnen ein liebevolles und sicheres Zuhause zu geben. Es ist wichtig, dass die Menschen verstehen, dass ein Heim wie das Salberghaus ein Ort der Sicherheit und Geborgenheit sein kann – ein Ort, an dem die Kinder zur Ruhe kommen können, auch wenn sie schon so viel Schweres erlebt haben.
Wir freuen uns über Spenden, aber manchmal spiegelt das, was gespendet wird, dieses alte Bild wider. Kaputte Stofftiere oder Puzzles, bei denen Teile fehlen – das sind Dinge, die unsere Kinder nicht brauchen. Sie leiden hier nicht an einem Mangel an materiellen Dingen. Wir achten darauf, dass sie gut versorgt sind und alles haben, was sie brauchen.
Was viele nicht verstehen, ist, dass ein Heim nicht immer die schlechtere Option ist. Es gibt oft Situationen, in denen es für die Kinder besser ist, hier zu sein, als in einer Familie, in der sie nicht die Fürsorge bekommen, die sie brauchen. Es gibt Regeln, es gibt Grenzen – und ja, manchmal streiten wir uns auch mit den Kindern. Aber das gehört dazu, das ist Teil des Aufwachsens. Wir nehmen uns die Zeit, uns mit den Kindern auseinanderzusetzen, ihnen zuzuhören und sie zu unterstützen.
Vielen Dank für das Interview!
Das Interview führte Christina Beischl, One 77 Consulting