Fachdienste

Fachdienste ergänzen die pädagogische und therapeutische Arbeit in den Wohngruppen, den Notaufnahmegruppen und der Heilpädagogischen Tagesstätte.
Grundlage ist eine ausführliche psychologische Entwicklungsdiagnostik, die durch eine spezifische Diagnostik der einzelnen Berufsgruppen ergänzt wird.
Kontakt: 
Sarah Güthler
Teamleitung Fachdienste

089 60093 83
s.guethler@kjf-muenchen.de

Diese Fachdienste arbeiten im Salberghaus:

Psychologie

Die PsychologInnen führen mit jedem Kind eine ausführliche Eingangsdiagnostik sowie in regelmäßigen Abständen eine Verlaufsdiagnostik durch.

Bei Bedarf werden die Kinder individuell spieltherapeutisch begleitet. Ziele der Spieltherapie sind zum einen, den Kindern einen Raum zur Verfügung zu stellen, um belastende Erfahrungen aus ihrer Vorgeschichte und/oder der derzeitigen Lebenssituation thematisieren zu können. Zum anderen wird den Kindern innerhalb der therapeutischen Beziehung die Möglichkeit eröffnet, alternative Verhaltensweisen und Interaktionsmuster zu erlernen.

Ein weiteres wichtiges Tätigkeitsfeld ist die Mitwirkung bei der Elternarbeit. 
Heilpädagogik

Im Rahmen der interdisziplinären Frühförderung behandeln HeilpädagogInnen je nach Bedarf Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten und Entwicklungsverzögerungen in den Bereichen Wahrnehmung, Sprache, Grob- und Feinmotorik. Sie arbeiten mit unterschiedlichen methodischen Schwerpunkten (z.B. heilpädagogisches Werken, Spielbehandlung, Wahrnehmungsförderung, Montessori-Therapie, Sensorische Integration, Psychomotorik u.a.) in Form von Einzel- oder Kleingruppenarbeit. Die heilpädagogischen Spielstunden dauern 45 bis 60 Minuten und finden - je nach den individuellen Bedürfnissen des Kindes - ein- bis dreimal wöchentlich statt.

In der Elternarbeit stehen Gespräche über die Entwicklung und Entwicklungsprobleme der Kinder, Erziehungsfragen der Eltern sowie notwendige spezifische Förderungen im Vordergrund.
 
Physiotherapie

Physiotherapie wird in Einzel- oder als Gruppenbehandlung (Psychomotorik) durchgeführt. Den Schwerpunkt bildet die Einzeltherapie, die bei dem Säugling oder Kleinkind als ganzheitliche Entwicklungsbehandlung auf neurophysiologischer Basis je nach Bedarf durchgeführt wird.  

Die Ziele werden individuell für jedes Kind festgelegt. Bei vielen Kindern steht das Aufholen des Entwicklungsrückstandes im Mittelpunkt; es sollen pathologische Bewegungsmuster abgebaut und physiologische Bewegungsmuster angebahnt werden, Fehlhaltungen verhindert bzw. korrigiert werden.

Ein wichtiges Element in der krankengymnastischen Behandlung ist die "Psychomotorik":
Spiel und Bewegung sind wichtige Bestandteile im psychomotorischen Konzept, denn Bewegung ist Ausdruck der gesamten Persönlichkeit. Den Kindern wird über die Motorik der enge Zusammenhang von Wahrnehmung, Erfahrungen, Erleben und Handeln vermittelt.
Logopädie

Sprache dient als zentrales Kommunikationsmittel nicht nur dem Austausch von Informationen, sondern ebenso der emotionalen Interaktion. Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung sind häufig eng mit allgemeinen Entwicklungsverzögerungen und Auffälligkeiten der emotionalen sowie sozialen Entwicklung verknüpft.

Im Salberghaus fallen überwiegend Sprachentwicklungsverzögerungen bzw. -störungen mit Einschränkungen in den Bereichen Wortschatz, Sprachverständnis, Artikulation und Grammatik auf, die in der Regel in Einzelförderung behandelt werden. Die Therapie setzt bereits im Kleinkindesalter an, um einer Fixierung bzw. stärkeren Ausprägung des Störungsbildes vorzubeugen. 

Den Behandlungsschwerpunkt in der Therapie bildet die Sprachförderung in gemeinsamen Spiel- und Handlungssituationen. Weitere Inhalte sind die Verbesserung der (verbal-)auditiven Aufmerksamkeit, Wahrnehmungsförderung, Lautanbahnung und -erarbeitung, Förderung der orofacialen Motorik und Sensorik, Behandlung von Redeflussstörungen (Stottern/Poltern), sowie der Behandlung kindlicher Stimmstörungen. Dabei ist das vorrangige Ziel immer, das Kind in seiner Kommunikationsfähigkeit zu fördern.
Ergotherapie

Die Ergotherapie wendet sich v.a. an Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten, Entwicklungsverzögerungen oder eingeschränkter Handlungsfähigkeit.
 
Vor der Behandlung wird zunächst ein Befund erhoben, um die individuellen Therapieziele festzulegen. Überprüft werden Wahrnehmungsfähigkeiten, Handlungsfähigkeit, Bewegungsabläufe und Koordination, manuelle Geschicklichkeit und kognitive Fähigkeiten wie Ausdauer und Konzentration. 

Im Rahmen der Therapie werden dem Kind verschiedene Erfahrungsmöglichkeiten angeboten. Im Werkraum werden handwerkliche Techniken zur Förderung der Feinmotorik, Handlungsplanung, Konzentration und Ausdauer vermittelt. Körperwahrnehmung, Gleichgewichtssinn und Geschicklichkeit erlernt das Kind im Bewegungsraum. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Förderung der graphomotorischen Kompetenz. Immer steht das Kind im Zentrum der Behandlung. Nur wenn das Interesse des Kindes geweckt wird, können die Therapieziele erfolgreich umgesetzt werden.
Psychotherapie

Bindungsgeschädigte und früh traumatisierte Kinder benötigen spezielle Therapien. Die analytische und /oder tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie mit traumaspezifischen spieltherapeutischen Elementen bietet den kleinen Patienten einen geschützten Raum, um seelische Erkrankungen und Probleme, welche die Kinder an einer Bewältigung ihrer jeweils altersspezifisch notwendigen Entwicklungsaufgaben hindert, zu verarbeiten und zu lindern.

Die psychische Störung wird als Ergebnis eines inneren unbewussten Konfliktes gesehen, welcher von der Psyche nicht bewältigt worden ist. Dieser Konflikt wird durch vielfältige Abwehrmechanismen unbewusst gehalten, wo er weiterhin das Fühlen und Denken und vor allem die Beziehungen zu anderen Menschen prägt.
 
Durch das freie Spiel, aber auch durch das Medium des freien Gestaltens vermittelt der Psychotherapeut dem Kind sein Verständnis für die zum Ausdruck kommenden Ängste und Konflikte und die hierfür gefundenen, oft auch inadäquaten Bewältigungsversuche. Dieses positive Verständnis, das während der Spieltherapie zwischen dem Therapeuten und dem Kind entsteht, stellt eine korrigierende emotionale Erfahrung dar, die nicht nur erforderlich für eine Selbst-Entwicklung ist, sondern auch dazu dient, eine kognitive Entwicklung zu fördern und eine Einsicht in das Unterbewusstsein und eine Lösung der inneren Konflikte oder des dysfunktionalen Denkens des Kindes zu erreichen.